industrielles Rechnungswesen

industrielles Rechnungswesen
zusammenfassende Bezeichnung für das  Rechnungswesen der  Industrieunternehmungen. Das i.R. wird traditionell in Buchführung, Kostenrechnung, industriebetriebliche Statistik und Planung unterteilt.
I. Buchführung und Bilanz:1. Aufbau: Dieser Teil des i.R. umfasst die  Finanzbuchhaltung und die  Betriebsbuchhaltung sowie die aus der Buchhaltung unter Einbeziehung der  Inventur entwickelte  Jahresbilanz,  Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ggf. einschließlich  Anhang und  Lagebericht bzw. die entsprechenden Instrumente der Konzernrechnungslegung. Die normierte Ausrichtung dieser Rechen- und Erläuterungswerke auf die Erfordernisse der Industrieunternehmungen ist in der Wirtschaftspraxis aus zwei Gründen weit entwickelt: (1) Der Gesetzgeber des Dritten Buches des HGB hat sich unausgesprochen am Modell des Industriebetriebes ausgerichtet; v.a. die  Bilanzgliederung (§ 266 HGB) und die Gliederung der  Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), § 275 HGB, orientieren sich am typischen Produktionsprozess einer Industrieunternehmung. (2) Der  Industrie-Kontenrahmen (IKR) bietet Industrieunternehmungen – gleich welcher Branche, Größe und Rechtsform – Anregungen zur Aufstellung individueller, aber doch gleich strukturierter Kontenpläne.
- 2. Aufgaben dieser Teile des i.R.: (1) Information, (2) Rechenschaftslegung, (3) Ergebnisfeststellung.
- Vgl. auch  Jahresbilanz.
II. Kostenrechnung:Industrielle Produktionsprozesse waren seit den Anfängen der Kostenrechnung bestimmend für Aufbau, Teilgebiete, Verfahren und Abrechnungsprinzipien des  internen Rechnungswesens. Die derzeit in den Lehrbüchern dargestellte  Kostenrechnung ist weitestgehend eine industrielle Kostenrechnung.
III. Industriebetriebliche Statistik:Vergleichsrechnung für innerbetriebliche Vorgänge, v.a. zur Kostenkontrolle.
- Beispiel: Verhältniszahlen oder Abweichungen von Richtzahlen für Warenverbrauch, Löhne, Gehälter, Beschäftigungszahlen, Verkaufsmengen und -erlöse, Rohgewinn, Reingewinn – im Verhältnis zum Umsatz bzw. zu einem Durchschnittsumsatz.
- Vgl. auch  betriebswirtschaftliche Statistik.
IV. Planung:Heranzuziehen sind die industriebetriebliche Statistik sowie die Ergebnisse von Buchführung und Kostenrechnung: a) Für das Gesamtunternehmen in einem Zeitabschnitt, b) für Abteilungen wie Fertigung, Einkauf, Absatz, Finanzierung etc. Nach Ablauf einer Periode (Monat, Vierteljahr, Geschäftsjahr) werden dem Planungssoll die effektiven Zahlen der Buchhaltung gegenübergestellt.

Lexikon der Economics. 2013.

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